„Jedes Kind in der Welt weiß, daß Andorra ein Hort ist, ein Hort des Friedens und der Freiheit und der Menschenrechte. Andorra ist ein Begriff, geradezu ein Inbegriff, wenn ihr begreift, was das heißt.“
Als Max Frischs „Andorra“ 1961 uraufgeführt wird, sind die Wunden des Zweiten Weltkriegs noch nicht vernarbt. Auch über 60 Jahre später beschäftigt vor allem die Frage nach der Schuld die nachfolgenden Generationen. Das Stück, das als eines der wichtigsten der Nachkriegszeit gilt, hat bis heute – leider – kaum an Brisanz eingebüßt und das Modell „Andorra“ lässt sich nach wie vor auf eine sich spaltende Gesellschaft übertragen. Denn wenn die Welt immer komplizierter erscheint, gewinnen einfache Lösungen an gefährlicher Attraktivität.
Andri wächst als Findelkind in dem gutbürgerlichen Kleinstaat Andorra auf. Er möchte Tischler werden, ist mit Barblin, der Tochter des Lehrers verlobt, und wenn er nicht gerade Fußball spielt, verklimpert er sein Geld am Orchestrion. Eines aber unterscheidet Andri vom Rest der Andorraner: Er ist Jude.
Und so wird der junge Mann tagtäglich mit Vorurteilen wider seine Herkunft konfrontiert, die teils subtil, teils völlig offen von Seiten der andorranischen Bürger an ihn gerichtet werden und Andri in eine tiefe Identitätskrise stürzen. Während in Andorra alles seinen gewohnten Gang geht, muss Andri lernen, sein Selbstbild mit den Erwartungen und Bewertungen seiner Mitmenschen in Einklang zu bringen, und gerade als es ihm gelingt, sich selbst anzunehmen, erschüttert eine folgenreiche Begegnung mit einer Fremden abermals seine gesamte Welt…
Das KHG Theater Würzburg präsentiert „Andorra“ von Max Frisch am 21., 22., 23., 27. und 28. April 2023 um jeweils 20 Uhr (Einlass: 19:30 Uhr) im Großen Saal der KHG (Hofstallstraße 4) – Der Eintritt ist frei!
Am 21. / 22. / 23. / 27. und 28. April 2023
Einlass: ab 19:30 Uhr
Beginn: 20:00 Großen Saal der KHG Würzburg
Hofstallstraße 4, 97074 Würzburg
Eintritt wie immer frei!